Die Konzertreihe in Edling
 

"U20 - Junges Podium"  


...heißt unsere Reihe zur Förderung des musikalischen Nachwuchses !

Hier haben wir ein Projekt geschaffen, wo talentierte Nachwuchsmusiker und Ensembles im Alter von 10 - 19 Jahren ihr Können vor einem größeren Publikum präsentieren können.

Dieses Angebot ist einzigartig in der Region, daher erstreckt sich das Einzugsgebiet der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen bis in die benachbarten Landkreise, sowie in die Landeshauptstadt München.

Die Auftaktveranstaltung im März 2016 (s. Bericht unten) war erfreulicherweise von so positiver Resonanz, dass wir uns entschlossen haben, dieses Projekt zur Talentförderung fest in unsere Konzertreihe zu integrieren.

Das nächste Konzert der Reihe "U20" findet voraussichtlich am  Samstag, 16. März 2024  im Krippnerhaus Edling statt !



Impressionen vergangener "U20"-Konzerte


Teilnehmer 2016:

Theresa Schönberger, Violine

Josef Schönberger, Violoncello

Luisa Sanne, Flöte

Lilly Heuser, Klavier

Esther Steinmeier, Violoncello

Kinga Philippzig, Klavier

Norman Spaeth, Violine

Clara Buhmann,Violoncello

Sophia Hörberg, Oboe

Anna Luna Gröger, Klavier

Elena Gröger, Violoncello

Vokalensemble "Haager Nachtigallen":

Kinga Philippzig, Amelie Siemoneit, Dorothea Jäger, Johannes Holzner



PRESSEBERICHTE


Interessanter als ein Profikonzert   (OVB 20.04.16)

Was stellt Edlings Kulturszene nicht alles auf die Beine! War es ein Schülerkonzert im üblichen Sinne?

Dr. Peter Hanusch und Frau Yume versammelten im Rahmen der Reihe „Klassik im Krippnerhaus“ diesmal junge vielversprechende Musikertalente um sich, damit zum Blühen kommt, was da auf kulturträchtigem Boden heranwächst.

Flöte, Oboe, Violine, Cello, Klavier wechselten sich in wohlabgewogenem Programm auf der Bühne ab. Fast alle Spieler waren Kinder im Alter von zwölf bis 15 Jahren.

Waren es Kinder oder schon „fertige“ Musiker? Lassen wir das „fertig“ mal beiseite: Als sogenannte Pre-College-Studenten schien ihre Entwicklung zumindest programmiert zu sein.

Mit ehrgeizigen Eltern und Lehrern und vielleicht noch schüchternen Schülern? Nein, denn deren Können sprach sogleich für sich allein. Wenn man sich zu Beginn noch als „Pflicht-Rezensent“ fühlen mochte, so sollte es bald klar sein: Das war ja viel interessanter als jede Profiveranstaltung!

Jetzt aber sollen erst einmal Eltern, Lehrer und selbstverständlich auch die betroffenen Musiktalente um Nachsicht gebeten werden dafür, dass Namen in diesem Bericht fehlen.

Damit sei der Versuchung widerstanden, zu vergleichen, in den Himmel zu heben, zu kritisieren. Wichtiger ist es, einen gemeinsamen Nenner für ein solches Konzert zu finden und zu zeigen, was frühreife musikalische Entwicklung an Bewunderung erzeugt und auch Fragen aufwirft; was für Gedanken aufkommen bei Betrachtung des Überdurchschnittlichen, aber dennoch nicht schon Fertigen.

Gleich zu Beginn zeigt eine der Geigerinnen, wie Haydns „Trio alla Zingarese“ abseits alles Laienhaften beseelt klingen kann – selbstverständlich ist sie in romantischem Metier technisch und musikalisch ganz Zuhause. 17 Jahre ist sie und fällt damit schon fast aus dem Rahmen des Kindlichen. Aber was macht dagegen ein zwölfjähriger Stops mit seinem Geigensolo „Applemania“, mit de Fallas „Danse espagnole“? Steht da wie ein Mannsbild und schabt wie ein Virtuose! 

Hingegeben an russisches Sentiment wird an anderer Stelle Rachmaninoff am Cello zelebriert, und später sind sogar zwei Celli vereint wie in einem einzigen Instrument. Man weiß bereits mit zwölf Jahren, was kammermusikalisches Zusammenspiel bedeutet.

Neben Schumanns „Aufschwung“ lässt eine der Pianistinnen in belebtem Anschlag Scarlattis italienisches Flair aufleben. An der scheinbar leicht zu bewältigenden Klassik zeigt sich eben die wahre musikalische Qualität!

Nun kommt auch der Gesang zu gleichberechtigter Geltung: Vier glockenreine Kinderstimmen ergehen sich in Lied und Madrigal aus alter Zeit, zuletzt aber geben sie der Moderne mit „Please Mr.  Postman“ die Ehre. Da treffen sich klassische Musik mit gewachsenem Volkstum im Viergesang.

Waren nun alles nur Superlative? Bei manchen Debütanten hatte man den Eindruck, dass ihre musikalische Persönlichkeit erst in späteren Jahren zum Durchbruch kommen wird. Nicht nur Wunderkinder haben Zukunft! Wohl wissen die Lehrer hier schon im Vorhinein, worauf die Entwicklung ihrer Schüler hinausläuft.

Ja, manchmal befiel den Zuhörer Beklommenheit angesichts des hohen Grades an musikalischer Reife. Bleibt da noch Freiraum für den großen Durchbruch? Besteht Gefahr für die Mädchen und Jungen, „verheizt“ zu werden im Bewusstsein, schon öffentliche Person zu sein? Das intime Krippnerhaus bot Möglichkeit, in die Gesichter der Noch-Kinder zu sehen.

Völlig unbekümmert vom Erfolg schienen sie sich zu geben, und da verloren sich alle solchen Fragen und gaben allein der großen Hoffnung Raum.

© OVB, Dr. Robert Engl